Taschengeld als Erziehungsmethode
Das Thema Geld und Finanzen wird in der Regel nicht in den Schulen vermittelt. Umso wichtiger ist es, dass sich die Eltern früh mit der finanziellen Erziehung der Kinder befassen.
Das Taschengeld ist eine hervorragende Methode, dem Kind bereits ab einem jungen Alter finanzielles Wissen und Verantwortung zu vermitteln.
Zwar besteht für Eltern keine gesetzliche Pflicht, Taschengeld zu zahlen – jedoch sollten Kinder spätestens im Grundschulalter Geld erhalten, um einen angemessenen Umgang damit zu erlernen.
In diesem Beitrag erhalten Sie Antworten zu folgenden Fragen:
- Wie lauten die offiziellen Empfehlungen für das Taschengeld – wie viel Geld ist in welchem Alter angemessen?
- Welche wichtigen Punkte muss ich bei der Auszahlung beachten?
- Wofür dürfen meine Kinder das Geld überhaupt ausgeben?
Daneben finden Sie noch viele weitere Antworten auf die häufigsten Fragen rund ums Taschengeld.
Die Themen im Überblick
- 1.Die Themen im Überblick
- 2.Wie viel Taschengeld ist angemessen für mein Kind?
- 2.1.Taschengeldtabelle: Empfehlung im Überblick
- 2.2.Wovon hängt es ab, wie viel Taschengeld Kinder erhalten?
- 3.Wofür geben Kinder ihr Taschengeld aus?
- 4.Taschengeld reicht nicht aus – was nun?
- 5.No-Go’s: Das sollten Sie beim Taschengeld vermeiden
- 6.Das besagt der Taschengeldparagraph
- 7.Lohnt es sich, ein eigenes Konto für Kinder zu eröffnen?
Warum ist Taschengeld so wichtig?
Im Jahr 2022 galten laut einer Studie 5,88 Millionen Menschen über 18 Jahre in Deutschland als überschuldet. Das Taschengeld für Kinder spielt in Hinsicht auf spätere Lebensentscheidungen in Sachen Geld eine sehr wichtige Rolle.
Das Ziel ist es nämlich, einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu fördern, der im Erwachsenenalter hoffentlich dazu führt, dass das Kind kluge finanzielle Entscheidungen trifft.
Eltern erhalten die Möglichkeit, ihren Kindern frühzeitig den Wert des Geldes zu vermitteln und ihnen beizubringen, dass sie nicht alles immer sofort haben können.
Für Kinder ist Taschengeld mehr als nur eine Geldquelle. Sie lernen selbständig zu handeln, da sie in der Lage sind, sich ihre eigenen Wünsche zu erfüllen.
Dadurch, dass sie Entscheidungen treffen müssen, lernen sie Preise zu vergleichen, Prioritäten zu setzen und erlangen ein Verständnis von Knappheit.
Zusammengefasst fördert Taschengeld das Verantwortungsbewusstsein, die Selbstständigkeit und das finanzielle Wissen Ihres Kindes.
Ab welchem Alter sollten Kinder Taschengeld erhalten?
Viele Eltern stellen sich die Frage danach, ab welchem Alter es eigentlich angemessen ist, dem Kind Taschengeld zu geben.
Vorab lässt sich sagen, dass es hierzu keine Regeln gibt. Es liegt somit im Ermessen der Eltern, ein passendes Alter auszuwählen, in dem das Kind sein Geld erhält.
Das Familienportal des Bundesministeriums liefert Empfehlungen zum Taschengeld. Demnach erhalten Kinder bereits vor Beginn der Grundschule Taschengeld.
Grundsätzlich empfiehlt es sich also, dieses bereits im vierten oder fünften Lebensjahr auszuzahlen.
In diesem Alter benötigen Kinder noch kein Geld, jedoch beginnen sie ein Gefühl für Mengen zu entwickeln und der Umgang mit Geld kann hierbei förderlich sein.
Wichtig zu erwähnen ist, dass bei jüngeren Kindern bis zum zehnten Lebensjahr die Auszahlung auf wöchentlicher Basis stattfinden sollte.
Das liegt daran, dass kleinere Kinder noch kognitive Schwierigkeiten haben, sich das Geld über den gesamten Monat aufzuteilen.
Beachten Sie, dass es sich bei der sogenannten Taschengeldtabelle lediglich um Empfehlungen handelt.
Wann und wie viel Geld Sie Ihrem Kind geben, hängt von individuellen Faktoren ab, wie zum Beispiel:
- Finanzielle Lage der Familie
- Entwicklungsstand des Kindes
- Wohnort der Familie
Wie viel Taschengeld ist angemessen für mein Kind?
Viele Eltern stellen sich die Frage danach, wie viel Taschengeld angemessen ist. Die Höhe des empfohlenen Taschengeldes hängt selbstverständlich vom Alter des Kindes sowie vielen weiteren Faktoren ab.
Da es sich um eine sehr strittige Frage handelt, hat das Deutsche Jugendinstitut Empfehlungen veröffentlicht, die für die Eltern als Richtlinien gelten.
Taschengeldtabelle: Empfehlung im Überblick
Im Folgenden finden Sie die Zahlen des Deutschen Jugendinstitutes im Überblick. Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei lediglich um Empfehlungen handelt.
Die durchschnittliche Höhe des Taschengeldes in Deutschland liegt etwas über den Empfehlungen – am Ende des Tages ist es den Eltern überlassen, wie viel Geld sie an ihre Kinder zahlen möchten:
Alter | Taschengeld-Empfehlung |
---|---|
Unter 6 Jahre | 0,50 – 1,00 EUR pro Woche |
6 Jahre | 1,00 – 1,50 EUR pro Woche |
7 Jahre | 1,50 – 2,00 EUR pro Woche |
8 Jahre | 2,00 – 2,50 EUR pro Woche |
9 Jahre | 2,50 – 3,00 EUR pro Woche |
10 Jahre | 16,00 – 18,50 Euro pro Monat |
11 Jahre | 18,50 – 21,00 Euro pro Monat |
12 Jahre | 21,00 – 23,50 Euro pro Monat |
13 Jahre | 23,50 – 26,00 Euro pro Monat |
14 Jahre | 26,00 – 31,00 Euro pro Monat |
15 Jahre | 31,00 – 39,00 Euro pro Monat |
16 Jahre | 39,00 – 47,00 Euro pro Monat |
17 Jahre | 47,00 – 63,00 Euro pro Monat |
Ab 18 Jahre | 63,00 – 79,00 Euro pro Monat |
Wovon hängt es ab, wie viel Taschengeld Kinder erhalten?
Bei den Empfehlungen des Jugendinstitutes handelt es sich lediglich um Richtlinien. Wie viel Geld Sie tatsächlich auszahlen, hängt von individuellen Umständen ab, wie zum Beispiel:
- Finanzielle Situation der Familie – Familien mit niedrigem Einkommen sind selbstverständlich nicht in der Lage, viel Taschengeld zu zahlen, da dies ansonsten die Haushaltskasse zu stark belastet.
- Wohnort der Familie – In Deutschland sind einige Regionen teurer als andere. Ein Kind, das in einer teuren Stadt aufwächst, benötigt mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Geld als ein Kind, das in einer strukturschwachen Kleinstadt lebt.
- Alter des Kindes – Kleinere Kinder haben in der Regel weniger Bedürfnisse und Wünsche als ältere Kinder. Achten Sie darauf, das Taschengeld immer realistisch und altersgerecht anzupassen.
- Verantwortung des Kindes – Wenn das Kind bewiesen hat, dass es in der Lage ist Verantwortung zu übernehmen, sollte auch das ein Faktor sein. In diesem Fall kann das Kind mehr Geld erhalten.
Wir raten, mit den Kindern über die Höhe des Taschengeldes zu sprechen, um Verständnis zu schaffen. Das gilt besonders, wenn das Kind aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in der Familie weniger Taschengeld als seine Freunde erhält.
Eltern mit hohem Einkommen sollten darauf achten, ihren Kindern nicht zu viel Taschengeld zu geben, um sicherzustellen, dass sie den Wert des Geldes schätzen.
Wofür geben Kinder ihr Taschengeld aus?
Taschengeld ist für viele Kinder, insbesondere diejenigen, die noch nicht arbeiten dürfen, die einzige Geldquelle, um sich persönliche Wünsche zu erfüllen.
Das Geld sollte den Kindern frei zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass sich Eltern nicht in die Entscheidungen des Kindes einmischen sollten – solange es nicht für Alkohol oder Zigaretten ausgegeben wird.
Die letzte Studie rund um den Verwendungszweck des Taschengeldes ist die Kinder-Medien-Studie aus dem Jahr 2018. Diese erfasste die beliebtesten Ausgaben der Kinder zwischen 4 und 13 Jahren.
Demnach gibt die Mehrheit der Kinder ihr Budget für Folgendes aus:
- Süßigkeiten, Kaugummis und Kekse
- Zeitschriften, Magazine und Comics
- Eis
- Getränke
- Fast Food
- Knabberzeug
- Sammelkarten und Sticker
- Spiele und Spielzeug
- Sammelfiguren
- Bücher
Vielleicht wird Ihnen die eine oder andere Investition ein Dorn im Auge sein – dennoch sollten Sie dem Kind die Kaufentscheidung überlassen. Ein ruhiges Gespräch oder ein elterlicher Ratschlag sind natürlich immer erlaubt.
Taschengeld reicht nicht aus – was nun?
Vor allem mit zunehmendem Alter werden Sie sich von Ihrem Kind anhören müssen, dass das Taschengeld schlicht und einfach nicht ausreicht.
Besonders heutzutage wird es für Kinder immer schwerer, dem Konsum zu widerstehen. Doch wie verhält man sich in solch einer Situation?
Wir zeigen Ihnen einige Ideen, die in solche einer Situation hilfreich sein können:
- Höhe des Taschengeldes überprüfen – Stellen Sie sicher, dass die Höhe des Taschengeldes altersgemäß ist und ausreicht, um die Bedürfnisse des Kindes zu decken.
- Neue Einkommensquellen finden – Geben Sie dem Kind die Möglichkeit, sich das Taschengeld durch zusätzliche Aktivitäten oder Nebenjobs aufzubessern.
- Kind zum Sparen ermutigen – Häufig liegt die Verantwortung beim Kind, am eigenen Kaufverhalten zu arbeiten und besser mit dem eigenen Geld zu haushalten. Führen Sie ein konstruktives Gespräch mit Ihrem Kind.
Am wichtigsten ist, dass Sie Ihrem Kind vermitteln, wie wichtig der verantwortungsbewusste Umgang mit Geld ist und es sinnvoll auszugeben.
Dürfen sich Kinder Taschengeld dazuverdienen?
Dass die Bedürfnisse des Kindes mit steigendem Alter nicht mehr durch das Geld von zu Hause gedeckt werden können, ist verständlich. Dementsprechend möchten sich viele Kinder das Taschengeld aufbessern.
Mit 13 Jahren darf das Kind laut Jugendarbeitsschutzgesetz mit Einwilligung der Eltern einer Tätigkeit nachgehen – dazu gehören zum Beispiel Nachbarschaftshilfe, Zeitungen austragen oder Babysitting.
Es gelten folgende Regeln für die Arbeit ab 13 Jahren:
- Die Arbeit muss zwischen 08:00 und 18:00 verrichtet werden, jedoch nicht während der Schulzeit.
- Die Tätigkeit darf maximal zwei Stunden pro Tag an maximal fünf Wochentagen ausgeübt werden.
Das Kind darf bis zu 520,- EUR im Monat verdienen, um keine Steuern zahlen zu müssen.
Mit 15 Jahren dürfen Kinder bereits weitaus mehr arbeiten.
Hier gibt es folgende Regeln:
- Die Arbeit muss zwischen 06:00 und 20:00 verrichtet werden, maximal fünf Tage am Stück
- Die maximale Arbeitszeit beträgt bis zu 8 Stunden pro Tag.
Als Elternteil sollten Sie darauf achten, dass das Kind trotz der Beschäftigung ausreichend Zeit für Schul- und Freizeitaktivitäten hat, damit weder die schulischen Leistungen noch das soziale Umfeld aufgrund der Tätigkeit leiden.
Wie rege ich mein Kind zum Sparen an?
Wenn Sie es verpassen, dem Kind einen verantwortungsbewussten Umgang mit Geld beizubringen, kann das verheerende Folgen im Erwachsenenalter haben.
Umso wichtiger ist es, dass Ihre Kinder lernen, Geld zu sparen – das Taschengeld eignet sich dafür hervorragend.
So regen Sie Ihre Kinder zum Sparen an:
- Vorbild sein – In erster Linie sollten Sie Ihren Kindern mit eigenen Taten vorleben, wie man sparsam lebt. Dies ermutigt die Kinder, selbst über die eigenen Ausgaben nachzudenken.
- Verzichten Sie auf Kredite – Wenn das Taschengeld nicht ausreicht, raten wir dazu, auf Kredite, Vorschüsse oder Erhöhungen zu verzichten.
- Reden Sie über Geld – Häufig hört man, dass man über Geld nicht sprechen sollte. Wir empfehlen Ihnen, offen mit den Kindern über Geld zu reden und so gewisse Werte zu vermitteln.
- Ziele setzen – Ermutigen Sie Ihr Kind dabei, finanzielle Ziele zu setzen und veranschaulichen Sie die Vorteile des Sparens.
No-Go’s: Das sollten Sie beim Taschengeld vermeiden
Beim Taschengeld gibt es Regeln – nicht nur für Kinder, sondern auch für die Eltern. Wenn Sie langfristig ein gesundes Finanzverhalten fördern möchten, gibt es einige Dinge, die Sie beim Taschengeld unterlassen sollten:
Strenge Kontrolle der Ausgaben
Wenn das Taschengeld erstmal ausgezahlt ist, sollten sich Eltern nicht in die Kaufentscheidungen der Kinder einmischen oder diese bewerten.
Kinder dürfen sich mit dem Geld kaufen, was sie möchten und die ein oder andere Fehlentscheidung wird ihnen dabei helfen, in Zukunft klügere Entscheidungen zu treffen. Beratung ist erlaubt.
Geld als Druckmittel verwenden
Das Taschengeld sollte nicht als Belohnung, zum Beispiel für gute Schulnoten oder gutes Verhalten ausgezahlt werden.
Außerdem raten wir Ihnen davon ab, das Taschengeld als Bestrafung (für schlechte Leistungen in der Schule oder schlechtes Verhalten) zu kürzen. Das fördert beim Nachwuchs ein falsches Verständnis vom Wert des Geldes.
Kredite oder außerplanmäßige Erhöhungen
Wenn am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist, sollten Sie Ihrem Kind keinen Kredit gewähren.
Schließlich muss es lernen, sich das monatliche Budget einzuteilen. Auch von außerplanmäßigen Erhöhungen des Taschengeldes raten wir ab.
Taschengeld für notwendige Ausgaben
Grundsätzlich sollte definiert werden, welche Ausgaben vom Taschengeld finanziert werden müssen und welche nicht.
Schulmaterialien, Nahrungsmittel und eine gewisse Grundausstattung hinsichtlich Kleidung sollte von den Eltern gedeckt werden und auf keinen Fall vom Kind bezahlt werden.
Außerdem empfehlen wir Ihnen, regelmäßige Auszahlungen vorzunehmen. Kinder sollten ihre Eltern nicht an die Auszahlung des Taschengeldes erinnern müssen.
Das besagt der Taschengeldparagraph
Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung, die Eltern vorschreibt, ein Taschengeld für Kinder auszuzahlen. Im Bürgerlichen Gesetzbuch findet sich jedoch der Taschengeldparagraph, mit dem Ziel, die Eigenständigkeit der Kinder zu fördern und das Recht der Verkäufer zu schützen.
Der Paragraph besagt Folgendes:
„Ein von dem Minderjährigen ohne Zustimmung des gesetzlichen Vertreters geschlossener Vertrag gilt als von Anfang an wirksam, wenn der Minderjährige die vertragsmäßige Leistung mit Mitteln bewirkt, die ihm zu diesem Zweck oder zu freier Verfügung von dem Vertreter oder mit dessen Zustimmung von einem Dritten überlassen worden sind.“
Da Kinder bereits ab dem siebten Jahr beschränkt geschäftsfähig sind, dürfen sie laut Taschengeldparagraph ohne Zustimmung der Eltern Dinge kaufen, die mit einem angemessenen Taschengeld bezahlt werden können.
Eine finanzielle Obergrenze wird nicht definiert, jedoch räumt der Paragraph den Kindern das Recht ein, das zugestandene Geld der Eltern für Gegenstände mit geringem Wert wie zum Beispiel Süßigkeiten, T-Shirts, Kuscheltiere oder Bücher auszugeben.
Ohnehin raten Experten Eltern dazu, sich nicht allzu sehr in die Kaufentscheidungen des Kindes einzumischen.
Bei teuren Artikeln wie zum Beispiel Fahrrädern, Handys oder teuren Uhren dürfen die Eltern den Kauf rückgängig machen.
Lohnt es sich, ein eigenes Konto für Kinder zu eröffnen?
Die Auszahlung des Taschengeldes kann entweder bar oder über ein Girokonto für Kinder erfolgen. Bei Vollendung des siebten Lebensjahres dürfen Sie bereits ein Kinderkonto eröffnen, da es dann als beschränkt geschäftsfähig gilt.
Für jüngere Kinder bis zu 10 Jahren lohnt es sich noch, das Geld bar auszuzahlen – für Ersparnisse kann das klassische Sparschwein verwendet werden.
Ab dem zehnten Lebensjahr ist ein Schülerkonto durchaus sinnvoll, da es sehr realitätsnah ist. Je nach Bank dürfen Kinder bereits ab zwölf Jahren schon Bank-Apps benutzen, Transaktionen tätigen und Geld einzahlen.
Außerdem haben Sie einen besseren Überblick über die monatlichen Ausgaben und können ihre ersten nennenswerten Rücklagen bilden, um sich Träume zu verwirklichen.
Ab dem 14. Lebensjahr erhalten Kinder, mit Einwilligung der Eltern, eine eigene Girocard – ein weiterer Schritt in Richtung finanzielle Unabhängigkeit.
Bei der Eröffnung eines Kontos müssen Sie sich übrigens keine Sorgen darum machen, dass Sohn oder Tochter mehr ausgeben, als ihnen zur Verfügung steht.
Das Girokonto für Kinder funktioniert auf Guthabenbasis, wodurch das Kind den Kontorahmen nicht sprengen kann. Einen Dispositionskredit gibt es nur bei Volljährigkeit mit regelmäßigem Geldeingang.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Taschengeld
Bis zu welchem Alter sollten Eltern das Taschengeld auszahlen?
Viele Eltern stellen sich nicht nur die Frage danach, ab welchem Alter dem Kind das Taschengeld ausgezahlt werden sollte, sondern auch bis zu welchem Alter.
Pauschal gibt es keine Altersgrenze, bis zu welcher Sie Taschengeld zahlen sollten. Das hängt immer davon ab, ob die Eltern finanziell in der Lage sind, das Kind zu unterstützen und ob diese Unterstützung überhaupt nötig ist.
Es gibt zum Beispiel Kinder, die nach Abschluss der Schule eine Ausbildung beginnen, durch die ausreichend Geld verdient wird, um sämtliche Kosten zu decken. In diesem Fall sind keine Zahlungen seitens der Eltern nötig.
Prinzipiell ist eine finanzielle Unterstützung durch die Eltern jedoch völlig in Ordnung. Insbesondere, wenn das Kind aufgrund der Ausbildung oder des Studiums nicht ausreichend Zeit für einen Nebenverdienst aufbringen kann.
In Deutschland erhalten übrigens 76 % aller Studenten finanzielle Unterstützung durch ihre Eltern.
Ist es Pflicht, seinem Kind Taschengeld zu zahlen?
In Deutschland gibt es kein Gesetz oder eine andere rechtliche Grundlage, die Eltern dazu verpflichtet, dem eigenen Kind Geld zu zahlen. Somit haben Kinder gesetzlich kein Recht auf Taschengeld.
Die Mehrheit der Kinder in Deutschland erhält jedoch Taschengeld, da es ein wichtiger Aspekt der finanziellen Erziehung ist.
Eltern wird empfohlen, das Geld auf wöchentlicher Basis an ihre Kinder auszuzahlen, damit sie lernen, es verantwortungsvoll zu verwalten. Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass Kinder, die bereits im frühen Alter einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld erlernen, später seltener Schulden machen.
Was sind die Vorteile von Taschengeld?
Taschengeld ist für Kinder in der Regel nicht nur die einzige Geldquelle, sondern es vermittelt eine wertvolle pädagogische Lektion. Taschengeld erfüllt in erster Linie die Funktion der finanziellen Bildung.
Zum einen bietet das Taschengeld eine hervorragende Möglichkeit, Kindern den Umgang mit Geld zu lehren. Die Kinder sind gezwungen, finanzielle Verantwortung zu übernehmen und zu lernen, wie man spart.
Außerdem lernen Sie, Entscheidungen sowie Prioritäten zu setzen, um sich gewisse Konsumwünsche zu erfüllen oder Sparziele zu erreichen.
Durch das Taschengeld lernen Kinder auch, Verantwortung für sich und ihre Finanzen zu übernehmen – das fördert ihre Selbstständigkeit sowie ihr Verantwortungsbewusstsein.
Was muss vom Taschengeld alles bezahlt werden?
Welche Anschaffungen mit dem Taschengeld finanziert werden müssen, hängt von der individuellen Absprache zwischen Eltern und Kind ab.
Es gibt gewisse Kosten, die das Kind auf keinen Fall tragen sollte – dazu gehören Nahrungsmittel, Schulmaterialien sowie Kleidung (es sei denn, es handelt sich um Designer-Kleidung oder Accessoires, die nicht zwingend notwendig sind).
Die Kinder sollten ihr Taschengeld für die Käufe von folgenden Dingen nutzen:
- Süßigkeiten
- Modische Accessoires
- Spielsachen
- Freizeitbeschäftigung (zum Beispiel Kinobesuche)
Besonders in jüngeren Jahren wird das Kind den Großteil des Geldes für Süßigkeiten oder Spielsachen ausgeben und vielleicht nicht in der Lage sein, Geld zu sparen.
Das Kind sollte immer Ab dem zehnten Lebensjahr ist ein Schülerkonto durchaus sinnvoll, da es sehr realitätsnah ist. Je nach Bank dürfen Kinder bereits ab zwölf Jahren schon Bank-Apps benutzen, Transaktionen tätigen und Geld einzahlen.
Das Kind sollte selbst über das Geld verfügen was bedeutet, dass Sie keine Käufe verbieten sollten. Vergessen Sie nicht, dass das Kind aus Fehlentscheidungen lernen kann – konstruktive Beratung anstatt von Verboten kann dazu wesentlich beitragen.
Soll ich das Taschengeld wöchentlich oder monatlich auszahlen?
Von Familientherapeuten wird empfohlen, das Taschengeld bis zum zehnten Lebensjahr wöchentlich auszuzahlen. Das liegt daran, dass Kindern im jüngeren Alter die kognitiven Fähigkeiten fehlen, um langfristig zu planen.
Später wird dazu geraten, das Geld monatlich auszuzahlen – eventuell sogar auf ein Jugendkonto, damit das Kind sich umso schneller an das Online-Banking sowie weitere Bankdienste gewöhnt.