Festgeld: Die besten Konten im Vergleich
Das Festgeldkonto ist eine risikoarme Sparmethode mit fest vereinbarter Laufzeit, während Sie auf das Geld nicht zugreifen können. Ihr Kapital wird mit einem festen Zinssatz, meist unterhalb der Inflationsrate, verzinst. Diese Anlageform gilt als sehr sicher, da sie gesetzlich von der EU-Einlagensicherung bis zu 100.000,- EUR pro Sparer geschützt ist.
Anlagen in Deutschland werden auch von den freiwilligen Einlagensicherungsfonds geschützt. Der Schutz pro Sparer erhöht sich daher bis auf 1.2 Millionen Euro.
Vorteile und Nachteile von Festgeld
- Höhere Zinsen als beim Tagesgeld und Sparbuch
- Fester Zinssatz ist nicht von Marktschwankungen abhängig
- Sichere Anlageform
- Zinseszinseffekt bei einer monatlichen bzw. vierteljährlichen Verzinsung
- Zinssatz liegt unter der Inflationsrate
- Während der Laufzeit haben Sie keinen Zugang zum Kapital
- Eventuelle Kündigung des Festgeldkontos ist mit hohen Kosten verbunden
Was ist zu beachten beim Festgeld?
Wichtig beim Festgeld ist die gewählte Laufzeit. In Niedrigzinsphasen möchten Sie Ihr Geld nicht langfristig binden, da der Zinssatz mit großer Wahrscheinlichkeit steigt. Außerdem ist eine vorzeitige Kündigung nur mit hohen Kosten verbunden. Des Weiteren sollten Sie Ihr Festgeldkonto fristgerecht kündigen, falls Sie das Wiederanlegen nach Ende der Laufzeit vermeiden möchten.
Was ist besser Festgeld oder Tagesgeld?
Beim Festgeld ist Ihr Geld mit einem bestimmten Zinssatz auf eine vereinbarte Dauer gebunden. Beim Tagesgeld können Sie über Ihre Anlage jederzeit verfügen. Die Zinsen sind beim Tagesgeld in der Regel niedriger als beim Festgeld. Die Sicherheit der Anlage ist in beiden Fällen gleich hoch.
Wie sicher ist das Festgeld im Ausland?
Auf einigen Vergleichsportalen können Sie das Festgeldkonto auch bei einer ausländischen Bank eröffnen. Innerhalb der EU ist Ihre Anlage bis zu 100.000,- EUR geschützt. Jede Bank stellt einen gesonderten Sparvertrag aus. Der wichtigste Punkt ist dabei, dass Sie den Sparvertrag und die Bedingungen verstehen. Ist der Sparvertrag auf Deutsch und sind Sie damit einverstanden, steht der Anlage im Ausland nichts im Weg. Wenn Sie das Festgeldkonto jedoch aufgrund höherer Zinsen im Ausland beantragen möchten, ist es empfehlenswert, sich zuerst die Sparpläne der Banken in Deutschland anzusehen.
Festgeld anlegen
Das Festgeldkonto eröffnen Sie in wenigen Schritten:
- Die Eröffnung vom Festgeldkonto ist unkompliziert und schnell. Wenn Sie die Volljährigkeit erreicht haben, können Sie gebührenfrei ein Festgeldkonto eröffnen.
- Sie vergleichen Festgeldkonten auf Financer und wählen jenes, das Ihren Anforderungen entspricht.
- Das Festgeldkonto eröffnen Sie entweder online mit Hilfe des Antragsformulars bei der ausgewählten Bank oder in einer der Bankfilialen. Im Rahmen der Antragstellung müssen Sie Ihr Referenzkonto angeben. Auf dieses Konto werden die Zinszahlungen sowie Ihre Anlage nach der Vertragslaufzeit überwiesen.
- Wenn Sie sich für eine Direktbank entscheiden, werden Ihnen die Vertragsbedingungen per Post bzw. E-Mail zugesandt. Bei der Ersteröffnung müssen Sie die Dokumente unterschreiben und an die Bank per Post retournieren.
- Bei der Legitimierung stehen drei Optionen zur Auswahl:
- Schnelle und bequeme Videolegitimierung online
- Identifikation mit dem PostIdent-Verfahren
- Legitimierung persönlich in der Bankfiliale
Wenn Sie alle Unterlagen an die Bank einreichen, wird Sie die Bank informieren, sobald Ihr Sparkonto eröffnet wird. Beim Festgeld wird Ihnen die gewünschte Anlagesumme vom Referenzkonto abgezogen. Vergewissern Sie sich, dass Sie über die Mindestanlagesumme verfügen, bevor Sie sich für ein Festgeldkonto anmelden.
Festgeldkonten bei Online-Banken bieten aufgrund der schmalen Organisationsstruktur ohne Filialen des Öfteren bessere Konditionen an als traditionelle Banken mit einem weiten Filialsystem.
Gut zu wissen
Gebühren beim Festgeld
Die Kontoeröffnung sowie die Kontoführung sind bei den meisten Banken gebührenfrei. Sie müssen Ihr Verrechnungskonto nicht bei derselben Bank führen, um ein Sparkonto eröffnen zu können. Hohe Gebühren fallen nur dann an, wenn Sie sich entscheiden, das Festgeld vor Ablauf der Laufzeit zu kündigen. Eine vorzeitige Kündigung ist beim Festgeld nicht vorgesehen. Wenn Sie doch Ihre Anlage abheben möchten, können Ihnen bis dato gutgeschriebene Zinsen in Rechnung gestellt werden.
Laufzeiten beim Festgeld
Wie lange Sie Ihr Geld als Festgeld binden möchten, liegt ganz bei Ihnen. In Niedrigzinsphasen, wie es aktuell der Fall ist, sollte eine lange Festgeld-Bindung vermieden werden. Während der Laufzeit erhalten Sie nämlich einen festen Zinssatz, dieser kann sich mit der Zeit erhöhen. Somit ist es ratsam, nach max. 2 Jahren Ihre Anlage erneut mit besseren Bedingungen anzulegen. Abhängig vom Anbieter kann Festgeld zwischen einigen Monaten bis zu 5 Jahren oder länger angelegt werden.
Zinsen beim Festgeld
Ein Punkt, welcher die Sparer am meisten interessiert. Welche Zinsen erhalte ich für meine Anlage? Die Antwort: dies hängt vor allem vom Anbieter ab. Einige Anbieter bieten kurze Laufzeiten mit geringer Mindestanlage und einer 0,05%-igen Verzinsung, andere wiederum bieten ein Bundle von Festgeld und Investmentfonds für 2% p.a. und eine Mindestanlage von 5.000,- EUR. Es hängt daher von Ihnen ab, wo Sie Ihr Geld lieber anlegen möchten.
Prolongation beim Festgeld
Bei vielen Banken wird Ihre Anlage nach Ende der Laufzeit automatisch wieder angelegt – sofern keine andere Vereinbarung besteht. Wenn Sie nicht vorhaben, Ihr Geld erneut anzulegen, müssen Sie Ihr Festgeldkonto vor Ablauf der Fälligkeit kündigen, mit dem Vermerk, das Geld auf Ihr Verrechnungskonto nach Ende der Laufzeit zu überweisen.
Festgeld kündigen
Um die Wiederanlage zu vermeiden, ist es notwendig, Ihr Festgeldkonto fristgerecht zu kündigen. Während Tagesgeldkonten keiner Kündigungsfrist unterliegen, gilt zu prüfen welche Kündigungsmodalitäten für Ihr Festgeldkonto gelten. Die Kündigung muss auf jeden Fall schriftlich oder über das Online-Banking versendet werden. Bestehen Sie auf eine Kündigungsbestätigung der Bank, um eventuelle Unstimmigkeiten zu vermeiden. Wenn Sie schon zu Beginn der Laufzeit wissen, dass Sie Ihr Geld nicht erneut als Festgeld anlegen werden, ist es ratsam, das Konto sofort zur Ende der Laufzeit zu kündigen.
Festgeld und Steuern
Kapitalerträge in Deutschland müssen gesetzlich versteuert werden. Häufig wird die Steuer direkt von Ihren Zinsgutschriften von der Bank an das Finanzamt abgeführt. Um dies zu vermeiden senden Sie der Bank einen Freistellungsauftrag zu, damit Zinseinkünfte bis zur Freibetragsgrenze von 801,- EUR nicht versteuert werden. Wenn Sie Kapitalerträge von mehreren Anlagen erwirtschaften, ist es ratsam, die Steuererklärung selbst durchzuführen.
Im Rahmen der Besteuerung werden Ihnen insgesamt 26% – 28% abgezogen. Der Betrag setzt sich aus der Abgeltungssteuer, dem Solidaritätszuschlag sowie ggf. der Kirchensteuer zusammen.
Diese Steuern müssen Sie nur dann bezahlen, wenn Ihre Zinseinkünfte den Freibetrag von 801,- EUR im Jahr pro Person übersteigen.
Wenn Sie das Festgeldkonto auf Ihr minderjähriges Kind angemeldet haben, sollte auch der Grundfreibetrag von 9.000,- EUR (Grundfreibetrag für 2018) mit einberechnet werden. Wenn Ihr Kind daher kein Einkommen erhält, erhöht sich die Freibetragsgrenze um den Grundfreibetrag. Zinserträge bis zu dieser Summe unterliegen daher nicht der Besteuerung.
Auch Firmen haben die Möglichkeit, Ihr Geld in risikofreie und gut planbare Anlagen zu investieren. Einen höheren Zinssatz gibt es für die Firmen jedoch nicht. Bei höheren Anlagesummen könnte dies allerdings steuerliche Vorteile mit sich bringen.
Alternativen zum Festgeld
Gut informierte Anleger wissen, dass Sie mit Festgeld nicht reich werden. Die aktuellen Zinsen bewegen sich zum großen Teil unter der Inflationsrate. Kurzgefasst verlieren Sie jährlich Geld, wenn Sie Ihr Kapital als Festgeld anlegen. Zwar ist der Verlust nicht so hoch wie beim Girokonto, dennoch ist das Ziel der meisten Anleger Kapitalvermögen aufzubauen und nicht ihr Geld zu entwerten.
Alternativen
Aus diesem Grund ist es ratsam, sich auch alternative Sparmethoden anzusehen. Wenn Sie sich nicht mit P2P-Krediten, Aktien, Anleihen, Fonds, ETFs und Zertifikaten auseinandersetzen möchten, können Sie die Sparpläne der einzelnen Banken in Anspruch nehmen.
Bei den Sparplänen geht es darum, Ihre Mindesteinlage möglichst breit in verschiedene Anlagen zu diversifizieren. Dabei wird Ihr Geld in eine Gruppe von Aktien, Fonds, ETFs und Rohstoffen investiert. Sie entscheiden selbst in welche Anlagen Sie lieber investieren. Eine kurze Recherche hilft Ihnen, die besten ETFs ausfindig zu machen. Das Investieren in Banksparplänen ist nicht mit einem hohen Zeitaufwand verbunden. Die Mindesteinlagen bewegen sich, abhängig vom Sparplan, zwischen 25,- und 5.000,- EUR. In den meisten Fällen wird eine monatliche Sparrate festgelegt.
Unabhängig von Ihrer Entscheidung ist ein Vergleich von unterschiedlichen Anlageformen wichtig, um sich die bestmöglichen Bedingungen zu sichern. Achten Sie beim Vergleichen von Festgeldkonten darauf, nicht nur den Zinssatz sondern auch die Flexibilität und das Risiko der Anlagen zu prüfen.